Unspektakulärer Auftakt

«In einem solchen Spiel muss man erst mal das erste Tor schiessen. Dazu braucht es auch Glück», sagt Buchs-Spielertrainer Francesco Clemente nach der Partie. «Dieses Quäntchen Glück fehlte uns heute», sagt sein Gegenüber, Grabs-Trainer Bedros Ercin, der ein Spiel «zwischen den zwei Strafräumen» gesehen hat. Ein typisches 0:0-Spiel ging 2:0 zugunsten des FC Buchs aus. Wie das Heimteam aber in der Folge mit der Führung umging, war stark. Phasenweise war das Heimteam in der zweiten Halbzeit dem dritten Treffer näher als die Grabser dem Ehrentor.

Zwei Tore nach Fehlern

Innert vier Minuten fielen die zwei einzigen Tore der Partie. Kurz vor Ablauf der ersten halben Stunde sah man erstmals ein Team, das in der Vorwärtsbewegung Druck machte. Buchs war Dauergast im und um den Strafraum – auch, weil Grabs trotz vieler Möglichkeiten den Ball nicht aus der Gefahrenzone brachte. Schliesslich war es Kevin Rohrer, der in einem Zweikampf einen Freistoss heraus- holte. Diesen trat Ismaele Sangrigoli zur Mitte und durfte kurz darauf jubeln. Seine Hereingabe fälschte Grabs-Spieler Raphael Weiss unglücklich ins eigene Tor ab.

Dass die Grabser Abwehr in Drucksituationen äusserst fragil ist, zeigte sich in der 33. Minute. Das Heimteam zwang mit Pressingspiel die Gäste zu einer Rückgabe zu Torhüter Niklas Jäger, der in extremis einen Eckball verhindern konnte, dann aber überhastet den Ball wegschlug – direkt in die Füsse eines Buchsers. Uneigennützig flankte dieser zur Mitte, wo Clemente bereitstand, um das zweite Tor zu erzielen. «Da habe ich ganz bewusst spekuliert», beschreibt der Spielertrainer. Sofort nach dem Rückpass orientierte er sich in Richtung Strafraummitte. «Dieses 2:0 entschied die Partie», analysiert Clemente nach dem Spiel treffend. Währenddessen reicht ein Blick über dessen rechte Schulter, um die Gegenseite zu beobachten: Angeregt diskutiert Grabs-Trainer Ercin mit Goalie Jäger. Es war nicht die einzige Situa­tion, in welcher der Torwart nicht stilsicher agierte. Redebedarf beim FC Grabs.

Gezögert statt geschossen

«Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen», sagt Ercin nach ver­lorenem Spiel. Kampf und Einsatz stimmten, und wenn immer möglich suchte man den Weg in die Offensive. Als das Spiel eine Stunde alt war, hatte Grabs seine beste Phase. Mit schönen Passfolgen ging es Richtung Buchser Tor – doch der Strafraum wirkte lähmend auf die Kreativität des Gastes. Ein kurzes Zögern beim letzten Pass in Tornähe oder bei der Schussabgabe genügte, schon bereinigten die Buchser zu zweit oder gar zu dritt die Situation kompromisslos. So waren gute Chancen natürlich rar.

Die 2:0-Pausenführung der Buchser täuscht aber darüber hinweg, dass die erste Chance des Spiels Grabs gehörte. In der 14. Minute konnte sich auf der rechten Seite Alain Bader gegen Sandro Gantenbein durchsetzen, seine Flanke in die Mitte brachte aber Gerardo Carrabs nicht unter Kon­trolle, Buchs-Hüter Andreas Hofer schnappte dem Grabs-Spieler den Ball von den Füssen. «Das hätte das 1:0 sein müssen. Dann wäre es ein anderes Spiel geworden», so Ercin.

Perfekte Umsetzung

So konnte Buchs mit dem beruhigenden 2:0-Vorsprung im Rücken die Partie kontrollieren. Besonders zufrieden war Spielertrainer Francesco Clemente damit, dass man ohne Gegentor blieb. «Das ist eigentlich immer das Ziel. Wir haben genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben.» Sagts und sofort ist das Spiel für ihn abgehakt. Denn das sind erst die ersten drei Punkte in der Rückrunde. Clemente will die ersten vier Spiele siegreich gestalten.

Von solchen Zielsetzungen ist Schlusslicht Grabs weit entfernt. Dennoch bleibt nichts anderes übrig, als vorwärts zu schauen. «Dann holen wir uns die Punkte halt woanders», sagt Trainer Bedros Ercin, der auf der Suche nach dem Quäntchen Glück ist. «Über das Training müssen wir uns dies verdienen und fighten.»

FC Grabs:

Jäger,Keibach(Taveras);Jenni,Eggenberger,Sturzenegger,Carrabs,Weiss,T.Ercin,Bader(D.Ercin),Meier,Demirci(Dotzi)

Tore:

1:0 Buchs (Eigentor) 2:0 Clemente

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